Ehemaliges Kurhaus

Parkstraße 3

Gesprochener Inhalt

Zwischen der Grundsteinlegung in 1868 und dem letzten Verkauf an eine Investorengruppe 1997 berichten 25 Jahreszahlen über Veränderungen. Es ist wohl das Gebäude in Bad Rothenfelde mit der abwechslungsreichsten Geschichte überhaupt. Speise- und Konzertsäle (der bekannte Rote Saal), Tanzflächen, Weinzimmer, Terrassen, Bar, Hotelzimmer, Wohnbereich für Personal Küchen- und Kellerräume. Das alles wurde in diesem Objekt eingerichtet und vieles auch durch Brände wieder vernichtet. Wie die Besitzer sich gegenseitig die Klinke in die Hand gaben, so wechselten die Namen. Als „Höckersches Badehotel“ erbaut, nannte es sich von 1881 bis 1952 Kurhaus, Kurklinik Nollmann, danach Kurhaussanatorium mit Hotel im Kurpark. Seit 1969 war der Saal- und Hotelbetrieb unter der Eigenregie der Kurverwaltung. Später nach weiteren Umbauten sowie Bränden und solange es im Besitz der Kurverwaltung war, hieß der Gästekomplex Residenzhotel. Das Kapitel Hotelgeschichte wird endgültig abgeschlossen, als 1985 die Gästezimmer zu Eigentumswohnungen umgewandelt werden.
Die angrenzenden Saal- und Schankbetriebe werden seit 1997 durch eine Investorengruppe verwaltet und verpachtet.
Das Hotel im Kurpark und der kleine Konzertsaal wurden abgerissen. Darin haben die Rothenfelder ja Übung.  Auf diesem Areal steht jetzt die Senoirenresidenz im Kurpark, deren Bewohner das Privileg in Kauf nehmen (müssen), bei allen Festen im Konzertgarten einen Logenplatz zu haben. Aber im Kursaal treffen sich alljährlich die Bürger zur Bad Rothenfelder Mahlzeit und jeden Sonntag rüstige Tanzpaare, die den Kalorienverbrauch durch Sahnetorten ausgleichen.

  • Ehemaliges Kurhaus
  • 1868 Gastwirt Höcker lässt den Grundstein für den Komplex legen
  • 1881 Umbenennung in Höckersches Badehotel (DT erwähnt einen Verkauf von Höcker aber nicht an wen!)
  • 1895 Anbau eines großen Speisesaals
  • 1904 Einweihung des 1. Kursaals
  • 1905 Anbau einer Doppelhalle am Nordwestflügel des Kursaals.
  • 1913-1914Auf dem Grund des ersten Badehauses (von 1853) wird ein Logierhaus gebaut mit Anbindung an die Säle
  • 1914 Das Badhotel wird um vier Stockwerke erhöht. Nach der Erweiterung und Sanierung des Parterres sowie Gestaltung einer Terrassenanlage zum Kurpark heißt das Gebäude nun „Kurhaus“
  • 1915 Der alte kleine zum Konzertgarten zwischen Kurhaus und Kursaal wird geschlossen und stattdessen entsteht ein Verbindungsgang zwischen den beiden Gebäuden
  • 1924 Die Doppelhalle aus dem Jahr 1905 wird als Konzerthalle genutzt
  • 1925 Erneuerung der Tanzdiele
  • 1934 Erster Brand vernichtet das Restaurant und eine Wohnung im Dachgeschoss. Es folgt ein zweiter Brand, der den Roten Saal und den Kursaal zerstört
  • 1935 Neubau des zerstörten Bereichs, Verbreiterung der Terrasse, neuer Personal-, Keller- und Küchentrakt
  • 1940 Die gesamte Kurhausanlage wird Lazarett
  • 1945 Die Besatzungsmächte nutzen den Komplex
  • 1950 – 1955 Die Anlage wird kernsaniert um wieder als Kursaal-Kurhotel den Betrieb aufzunehmen
  • 1952-1977 Das Kurhotel ist nun ein Kursanatorium der LVA-Westfalen.
  • 1965 Das Logierhaus aus dem Jahr 1914 wird modernisiert und „Hotel im Kurpark“ genannt
  • 1968 Alle Gästezimmer werden neu möbliert und mit neuen Sanitäranlagen ausgestattet
  • 1975 Ein dritter Großbrand zerstört den Kursaal, der nun im Stil der 70-er Jahre wieder hergestellt wird. Im Souterrain eröffnet die „Salzkate“ und eine Kegelbahn
  • 1976 Das Kursanatorium  bekommt ein „Bewegungszentrum“ im Keller
  • 1977 Die LVA-Westfalen kündigt den Vertrag auf. Das Kursanatorium schließt
  • 1978 Der Komplex steht unter „Denkmalschutz“
  • 1984 Eine Bauherrengruppe saniert das alte Kurhaushotel. Danach wird es „Residenz-Hotel“ genannt und
  • 1985 von der Kurverwaltungs GmbH in eigener Regie als Hotelbetrieb geführt. Das Restaurant im Kurhaus eröffnet nach einer Umgestaltung unter den Namen „Vier-Jahreszeiten“ und  das Parkcafé bekommt ein neues Ambiente
  • bis 1997 Die Kurverwaltung GmbH bewirtschaftet  den Saal-, Restaurant- und Hotelbetrieb. Im Saal werden Theater- und Musikaufführungen veranstaltet, Tanztee, Konzerte und Silvesterfeiern gehören zum Veranstaltungsbereich der Kurverwaltung GmbH
  • 1997 Die Kurverwaltung GmbH trennt sich von dem Geschäftsbereich und verkauft den Komplex an eine Investorengruppe bestehend aus Bad Rothenfelder Handwerker. Den Saalbetrieb übernimmt das Hotel Deutsch Krone

 

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