Fritz Haßheider

1853 - 1927, Salinen- und Werkmeister der Salinen- und Solbad AG

Fritz Haßheider wurde 1853 in Rothenfelde geboren. Über 50 Jahre war er im Dienst der Salinen Aktiengesellschaft in Rothenfelde als Salinenmeister tätig. Noch im hohen Alter lobten ihn die Honoratioren Bad Rothenfeldes zu seiner 50-jährigen Tätigkeit und stellten dabei insbesondere seine „körperliche Rüstigkeit“ und „geistige Vollkraft“ heraus. Nachdem Haßheider drei Jahre lang das Tischlerhandwerk erlernte, trat er als 20 jähriger in den Dienst der Saline Rothenfeldes. Von seinen handwerklichen Fähigkeiten und seinem Geschick konnte er hier gut Gebrauch machen. Seine angestellten Salinenarbeiter lobten seine einsichtige und gerechte Art und er war ihnen ein Vorgesetzter, der immer eine „freundliche Arbeitsgemeinschaft anstrebte“.

Die Gründung des Rothenfelder Kriegervereins ist das Werk Huneckes. Er war auch im „Rothenfelder Verschönerungsverein“ aktiv. Insbesondere setzte er während der Zeit des 1. Weltkrieges seinen Dienst als Salinenmeister fort und konnte somit einen großen Beitrag dazu leisten, dass der Kurbetrieb in der Zeit mit aufrecht erhalten werden konnte. Während dieser Zeit wurde auch der Kriegshilfsverein gegründet. Haßheider machte es sich zunutze, und konnte Kontakte zu den Männern an der Front halten und so den daheim gebliebenen Angehörigen wertvolle Informationen, aber auch Rat und Hilfe bringen.

Die Errichtung des Ehrenhaines (damals „Heldenhain“) im Kleinen Berg geht auf die Initiative und den Einsatz Fritz Haßheiders zurück. Er akquirierte Spendengelder und Männer, die bei dem Bau des Ehrenhaines tatkräftig mit anpackten.

Als Betriebsleiter der Saline war er für die einheimischen Kinder aber auch so etwas, wie ein „Kinderschreck“: auf dem heutigen Brunnenplatz am Alten Gradierwerk gab es damals noch vor der Jahrhundertwende einen wunderschön angelegten Spielplatz. Eine gestutze Tannenallee führte leicht abwärts zum Spielplatz, auf dem sich Rundlauf, Ringe, Wippe, usw. befanden. Für die Mütter gab es Grotten und Nischen, in denen sie sich ausruhen, unterhalten und dem Spiel ihrer Kinder zusehen konnten… der Kinder der Kurgäste! Natürlich wollten auch die einheimischen Kinder nur zu gern auf dem Spielplatz spielen. Das war ihnen aber untersagt. Laut Haßheider, der sich strikt an die Anweisungen hielt, durften sie nicht. Und da er ein strenges Regiment führte und darauf achtete, dass sich nur die Kinder der Kurgäste hier vergnügten, verjagte er die einheimischen Kinder, die sich nicht an dieses selektive „Spiel-Gesetz“ Rothenfeldes hielten. Sie liefen schnell weg, wenn Haßheider auftauchte und versteckten sich vor ihm auf dem nahen Pausenplatz der alten Volksschule an der Salinenstraße.

Fritz Haßheider, der in einem arbeitsreichen Leben viel bewirkt hat und dem der aufstrebende Kurort viel zu verdanken hat, verstarb nach kurzer schwerer Krankheit am 09. September 1927. Er hinterließ u.a. seine Frau Charlotte und seine Töchter Ida Koch und Minna Zapp.

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