Haus Ewers, heute Augenklinik

Bis ins 12. Jahrhundert reicht die Ahnentafel der Familie Ewers zurück. Über viele Generationen gab es hier eine blühende landwirtschaftliche Hofstelle mit entsprechend großem Grundbesitz.
Die Grundmauern des heutigen Gebäudekomplexes gehen auf das Jahr 1723 zurück. Vielfach ist das Objekt umgebaut und erweitert worden.
Als man Ende des 19. Jahrhunderts die wirtschaftlichen Möglichkeiten durch die aufstrebende Badekultur und den damit verbundenen Fremdenverkehr erkannte, wurde 1886 der einstige Hof in eine vornehme Familienpension für den gehobenen Anspruch umgewandelt, die nach wie vor landwirtschaftlich geprägt war. So bat das Haus Ewers nicht nur die „täglich frische Milch“ aus der „eigenen Stallung“ an, sondern warb auch damit, dass den Kindern eine Verköstigung angeboten wurde, die direkt auf die ärztlichen Anordnungen zugeschnitten war. Überdies hielt die Pension einen eigenen Wagen vor, der die Gäste vom Bahnhof nach Bad Rothenfelde chauffierte und nannte eine eigene Autogarage ihr eigen. 

Die Wirren des 2. Weltkrieges gingen jedoch nicht spurlos an dem Anwesen und seinen Bewohnern vorüber.
Wie Sie bereits aus den anderen Geschichten der Häuser entnehmen konnten, ist in Bad Rothenfelde Weniges zerstört, aber Vieles besetzt bzw. beschlagnahmt worden. Aus dem Haus Ewers wurde für einige Jahre ein englisches Militärlazarett. Nachdem einmal Rote-Kreuz-Flaggen, Krankenschwestern und Ärzte in das Gebäude eingezogen waren, schienen sie dem Haus eine neue Bestimmung gegeben zu haben: hier sollten Menschen fortan Heilung und Genesung erfahren. Im Jahr 1960 gründete der renommierte Augenarzt Dr. Fritz Georg mit der Familie Ewers die nach ihm benannte Augenklinik.

Die Klinik, heute noch ein Ewers’sches Familienunternehmen, wird von einem erfolgreichen Ärzteteam  weitergeführt und ist weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt. Die Augenklinik ist auch Keimzelle dreier am Ort ansässiger Stiftungen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Blindeninstitutionen, Hilfsbedürftige wie auch die örtliche Kunst und Kultur zu fördern.