Carl Ludewig Schloenbach
1770-1850
Carl Ludewig Schloenbach war von 1817 bis 1850 Obersalinen-Inspector in Bad Rothenfelde.
Er wurde am 28.April 1770 in Berlin geboren und kurze Zeit später zog die Familie nach Minden in Westfalen. Dort gehörte Schloenbachs Vater der der Königlichen Kriegs- und Domänenkammer an. Später wurde er Königlich-Preußischer-Salinendirector und hat somit die Ausbildung seines Sohnes Carl Ludewig in erheblichem Maße mitbestimmt.
1816 wird Carl Ludewig Schloenbach, seinerzeit als „berühmter Salinist“ bezeichnet, vom Königlichen Hannoverschen Finanzministerium nach Rothenfelde geschickt, wo 1724 die erste Solequelle gefunden wurde.
1817 übernimmt er die Leitung des Salzwerkes als Salinenoberinspektor. Erfahrungen im Salinenwesen konnte er an den Salinen Sülbeck und Sülze bei Celle und Schönebeck an der Elbe sammeln. Die Absicht, die bestehende Anlage des Salzwerkes in Rothenfelde in Form eines zweiten Gradierwerkes („Neues Gradierwerk“) zu erweitern bestand in Hannover schon seit 30 Jahren, doch verhinderten zu jener Zeit u.a. der Deutsch-Französische Krieg 1870-1871 dieses Vorhaben.
Schloenbach widmete sich dem Projekt „Erweiterung des Salzwerkes“ nach Prüfung und Studium aller Unterlagen. Ähnliche Pläne zur eventuellen Errichtung eines neuen Gradierwerkes seiner Vorgänger Lüttich und Rettberg missachtete er weitgehend. Das dafür bereits im Jahre 1809 gelieferte Bauholz konnte allerdings teilweise noch benutzt werden. Schloenbach setzte seine eigenen, innovativen Pläne durch. Er wählte die in Verlängerung zum alten Gradierwerk liegenden Grundstücke zum Bau des neuen Gradierwerkes. Da er sich von „Wasserkräften“ unabhängig machen wollte, und stattdessen „Windkünste“, (der Begriff stammt aus dem Bergbau und bezeichnet Windmühlen) einsetzte, konnte er so entscheiden. Die drei Windmühlen die damals als Energiequelle genutzt wurden, sind heute nicht mehr vorhanden. Eine Rekonstruktion der historischen Windkunst wurde im Jahr 2008 durch den Förderverein zum Erhalt der Bad Rothenfelder Gradierwerke eingeweiht.
Heute pumpen Elektropumpen die Sole auf die Höhe von 13 Metern. 1824 wurde der Bau des „Neuen Gradierwerkes“ vollendet. Schloenbach ist somit der Schöpfer des neuen Gradierwerkes, hat Rothenfelde allerdings nicht als Heilbad gesehen. Im Gegenteil. Obwohl die Heilkraft der Sole schon lange erwiesen war, dachte Schloenbach nicht daran, sie für einen größeren Badebetrieb zu nutzen. Er hatte zwar eine kleinere Abgabe von überflüssiger Sole zu Badezwecken für einige Privatleute eingeführt. Doch allen Bestrebungen ein Badehaus zu bauen, widersetzte er sich. Hätte dies seiner Ansicht nach doch bedeutet, dass über mehr Sole verfügt worden wäre, als das Salzwerk für seine Produktion entbehren konnte. Aussserdem befürchtete Schloenbach durch den Badebetrieb und den damit verbundenen Tourismus, dass die Salzsieder zu „Luxus und Trunksucht“ verleitet werden würden. Mit dem Wandel der Zeit tat sich Schloenbach schwer.
Er blieb bis zu seinem 80. Lebensjahr im Amt und wurde noch im hohen Alter für seine Verdienste geehrt.
Er starb am 04. November in Rothenfelde und wurde am 10. November in Dissen beerdigt.