Torbogen an der Bahnhofstraße

Lange hat sie nicht gedient. Vermutlich wurde sie 1911 aus Pappmaché gemacht zum „100 Jahre Heilbad“-Jubiläum. Ganz genau genommen, hat kaum jemand zwischen 1811 und 1826 den Erkenntnissen des französischen Militärarztes Beachtung geschenkt. Selbst sein Name ist nirgendwo festgehalten. Bis sich eben Dr. Lamby daran erinnerte; „Da war doch mal was.“ Schließlich hat 1926 seine Forschungsarbeit dem Kur- und Badewesen erst den richtigen Aufschwung verliehen. Dabei lieferten ihm die Erkenntnisse des Franzosen über die Qualität unserer Solebäder eine gute Vorlage. Außerdem befassten sich vermehrt Mediziner in anderen Orten mit der Sole als Heilmittel. Und was hat das Tor damit zu tun? Jedenfalls – seit Salzsieders Zeiten verstehen es die Rothenfelder zu feiern und nutzen dazu gern die Gelegenheit. Deshalb werden die ersten abgegebenen Solebäder im Jahr 1811 als Beginn einer neuen Ära angesehen.

Durch diese Pforte musste sich also alles wurmen, was von Ost nach West oder von Bielefeld nach Münster wollte. Auch noch lange nach dem Jubiläumsjahr. Erst in den 70er Jahren wurde das Teilstück der alten Bahnhofstraße ab Mayer-Kaesemann bis zum heristo-Kreisel in einen Parkweg verwandelt, damit alle darauf autofrei wandeln können.

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