Villa Augusta

Offensichtlich fanden Apotheker Gefallen an Rothenfelde. So auch ein gewisser Herr Clewing aus Ibbenbüren, der  zwar nicht in der Villa Augusta wohnte aber sicher des Öfteren zu Besuch kam. Zum Fräulein Louise. Nein, falsch gedacht! Louise war seine Tochter und die Villa wurde nach seiner 1896 verstorbenen Frau benannt. Alles schön comme il faut!
Nun bewohnte das Fräulein Clewing dieses Anwesen nicht allein, sondern vermietete knapp 20 Jahre lang Gästezimmer. In jedem Zimmer sorgte ein Ofen auch in den kalten Monaten für Behaglichkeit. Gäste aus dem Upstairs konnten mittels der neuesten Klingelanlage den Roomservice aus dem Downstairs in ihr Zimmer bestellen.

Als das Fräulein Louise beschloss, nicht mehr Pensionswirtin zu sein, übernahm Dr. Alfred Bauer sen. die Villa auf Rentenbasis. Einige Gästezimmer wurden Praxisräume und Wartezimmer. Aber nicht alle, denn Dr. Bauer behandelte etliche Berühmtheiten, denen er auch Kost und Logis gewährte wie zum Beispiel seine Majestät, der König von Bulgarien oder der Herr Hohner, seines Zeichens Musikinstrumentenfabrikant.

In den Nachkriegsjahren machten es sich die britischen Besatzungsmächte darin gemütlich. Es ist immerhin very british, wenn in jedem Zimmer ein Kamin oder Ofen zur Verfügung steht. Da fühlt man sich doch gleich zuhause. Nach dieser Ära, übernahmen die Bauers das Anwesen wieder. Inzwischen führte Dr. Bauer jun. ebenfalls eine eigene Praxis im „Haus Battenfeld“ an der Osnabrücker Straße, die er in das Haus seines Vaters verlegte. Nach dem Generationenwechsel gab es auch später einen Eigentümerwechsel. Der heutige Eigentümer hat die Villa im alten Stil saniert und bewohnt sie selbst.  

„Der nächste bitte.“