Walter Brake

Kur- und Salinendirektor von 1951 bis 1969

1904 wurde Walter Brake in Ennigerloh in Westfalen geboren. Nach dem Studium in Hannover kam er 1931 als Diplom-Ingenieur des Maschinenbaus nach Bad Rothenfelde und wurde von dem Kurdirektor Carl Hunecke bei der Rothenfelder Solbad und Salinen Aktiengesellschaft als Betriebsleiter eingestellt.

Unter der Führung von Direktor Hunecke ergab sich mit diesem für Dipl.-Ing. Brake eine harmonische und erfolgreiche Zusammenarbeit, beispielsweise bei der Erbohrung des Wittekindsprudels, bei dem Wiederaufbau des Kurhauses nach dem Großbrand sowie bei der Errichtung des Sole-Freibades. Darüber berichtete Herr Hunecke später in einem Interview, aufgeführt im Heimatbuch, wie folgt :

„Unser neuer Betriebsleiter Herr Brake (hatte) während des Sommers 1932 laufend die Schüttungen aller unserer Quellen durch eine Reihe von sinnreichen Meßeinrichtungen registriert. Das Bad, das wir 1933 einweihten, wurde ein ganz großer Schlag. Obwohl die Wasserverhältnisse im ersten Sommer nicht besonders günstig waren – wir hatten trotz der Sole unter der Veralgung des Wassers sehr zu leiden“. - „Die Algen haben wir einen Sommer gehabt.“

Dann habe sich Herr Brake in Süddeutschland Bäder mit einem neuen, bahnbrechenden Wasser- reinigungsverfahren persönlich angesehen. „Er kam ganz begeistert von dieser Fahrt zurück und erklärte mir: Was ich dort gesehen habe, ist unvorstellbar, das müssen wir unbedingt haben.“- Durch „die Möglichkeit, ein ganz modernes Wasserreinigungsverfahren einzubauen, konnten wir 1934 bereits mit einer erstklassigen Wasserfüllung, die den ganzen Sommer klar blieb, unseren Gästen aufwarten“.

Nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte 1946 bis 1949 die umfassende Besetzung des Badeortes durch die britische Militärregierung bis zur Freigabe. Danach bestand für die Solbad und Salinen AG die Aufgabe der Wiedereinrichtung und Eröffnung des Kurhausrestaurants, des Logierhauses sowie des Kurgartens, der Wandelhalle, der Großgarage und der Trinkhalle.

Ab 1950 bildeten Direktor Carl Hunecke und Dipl.-Ing. Walter Brake gemeinsam den Vorstand der Rothenfelder Solbad und Salinen AG. Direktor Hunecke schied zum 31. Dezember aus.

Nach 1950 oblag Dipl.-Ing. Brake zusätzlich zur Beseitigung der Besatzungsschäden die Wiedereinrichtung des Bade-, Kur- und Hotelbetriebs und der Wiederaufbau der Produktions- und Eigenbetriebsstätten der Aktiengesellschaft. Das Veranstaltungswesen wurde belebt und die Werbung wurde verstärkt betrieben. Der Zeitströmung entsprechend setzte bei der Aktiengesellschaft wie in der Heilbäderwirtschaft allgemein ein Wandel zu Erwachsenenkuren durch Sozialentsendestellen ein. Daraus ergab sich die Notwendigkeit einer intensiveren Betriebsweise in Bezug auf Kurmittelabgaben und Ganzjahresbetrieb. Ein größerer Verschleiß und die Notwendigkeit entsprechender zusätzlicher Ausstattungen waren die Folge.

Das Kurhaus-Haupthaus wurde zu einem Sanatorium für die ganzjährige Belegung durch Vertragsgäste weiter ausgebaut. Gleichzeitig gelang es, die gastronomischen Leistungen des Kurhausrestaurants auf ein besonders hohes Niveau zu steigern. In dieser Zeit wurde auch das Logierhaus mit neuer Bezeichnung als „Hotel im Kurpark“ durch Ausbau neu gestaltet. Ein zeitgemäßer Quellenschutz, die Sicherung der Wasserrechte und die Staatliche Anerkennung als Heilbad sind erwirkt worden.

Dipl.-Ing. Walter Brake trat als Vorstand der Aktiengesellschaft am 30. Juni 1969 wegen Erreichens der Altersgrenze in den Ruhestand. Während mehrerer Legislaturperioden war er auch Mitglied im Gemeinderat von Bad Rothenfelde. Für das aus Anlass des 250-jährigen Jubiläums des Badeortes erschienene Heimatbuch „Bad Rothenfelde Vom Salzwerk zum Heilbad“ schrieb er die beiden Beiträge „Rothenfelde seit den Gründerjahren“ und „Der Kurort im Wiederaufbau 1945 – 1969“.

Mit 84 Jahren verstarb Walter Brake im Jahr 1988. Er wurde auf dem Bad Rothenfelder Friedhof beerdigt.

DIPL.-ING. KLAUS BRAKE

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