Gartenstraße

Die Gartenstraße als kleine Verbindung zwischen der heutigen Salinenstraße und Ulmenallee war von jeher ein eher kleiner und ruhiger Weg.

Von den Gärten, die diese Straße einst säumten und ihr vermutlich auch den Namen gab, ist heute nicht mehr allzu viel zu sehen. Allein die Privatgärten des Pensionshauses Abt und des benachbarten Gebäudes, dem Haus des ehemaligen Salinenaufsehers Meyer (genannt „Spitzbergen“), lassen noch die Blütenpracht erahnen, die der Straße in frühen Zeiten ihre Bezeichnung gab.

Die beiden Grundstücke, damals großzügig zugeschnitten, grenzten im Osten zwar an die Blechwarenfabrik, waren jedoch vom Garten der Alten Volksschule und dem riesigen Grundstück der ehemaligen „Villa Wilhelmina“, dem späteren Haus Strickling und Bochumer Kinderheim, umgeben.

Zu jener Zeit hielt die Villa Wilhelmina einen großen und liebevoll eingerichteten Garten vor, der auf alten Lithografie-Ansichtskarten ein parkähnliches Gelände mit Springbrunnen zeigt.

Es muss für die Gäste ein Vergnügen gewesen sein, dort spazieren zu gehen und ihre Logis zu nehmen. Wäre da nicht der Lärm der nahen Blechwarenfabrik gewesen. Nach massiven Protesten von Anwohnern und Kurgästen, wurden Teile der Produktion der Blechwarenfabrik ins Sauerland verlegt, wo ein neues Werk gebaut wurde.

In den 1920er Jahren wurde die Fabrik zum Abbruch verkauft und das große Gelände bebaut. Bis weit in die 1930er Jahre hinein fand man hier aber nur Brachland – Industriebrache – vor. Ab Ende des 2. Weltkrieges wurde auch dieses Areal kurzzeitig als „Garten“ genutzt: Flüchtlinge sollen hier Gemüse angebaut haben…