Dr. Alfred Bauer junior

1906 - 1974

Dr. Alfred Bauer jun. wurde am 07.12.1906 als ältester Sohn des Badearztes Dr. Alfred Bauer sen. geboren. Nachdem er auf der Bad Rothenfelder Privatschule war, wechselte er auf das Osnabrücker Ratsgymnasium und studierte, durch den Vater geprägt, Medizin an den Universitäten in Bonn, München, Berlin und Kiel. Dort promovierte er auch zum Dr. med. Ein Arzt war er aus Berufung und studierte in schwierigen Zeiten. In Lötzen / Ostpreußen leitete er als Chefarzt die Innere Abteilung des Krankenhauses und war zuvor Assistent des Deutschen Krankenhauses in London.

1933 heiratete er Els Bauer, geb. Holzrichter. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Renate, Martin, Anette und Ulrich.
Oft berichtete er von seiner Tätigkeit an einem Berliner Krankenhaus in den Zeiten der katastrophalen Arbeitslosigkeit, wenn er als Notarzt in Berlin-Wedding das „ … schrecklichste Elend und die tiefste Würdelosigkeit menschlichen Daseins…“ kennen lernen musste.

Später erlebte er zudem die Schrecken und das Elend der Krankenlazarette im Krieg kennen und musste von 1939 – 1945 am Zweiten Weltkrieg teilnehmen. Nach Kriegsende kümmerte er sich insbesondere um die Betreuung Lungenkranker. Sein soziales Anliegen transportierte er als Badearzt mit nach Bad Rothenfelde. So band er sein Wirken als Badearzt in den gesellschaftlichen Wandel mit ein und trauerte nicht den vergangenen Zeiten Rothenfeldes hinterher. In einem medizinischen Beitrag erklärte er: „Es sollte in unserer sozial aufgeschlossenen Zeit auch selbstverständlich sein, dass die natürlichen Heilmittel unserer Badeorte ALLEN Menschen unseres Volkes zur Verfügung stehen, auch wenn sich das äußere Bild eines Kurortes dadurch ändert.“

Nicht nur als Badearzt wirkte Dr. Alfred Bauer jun., sondern auch im Gemeinderat von 1952-1970 und bei der Kurverwaltung Bad Rothenfeldes. Nach dem Tod seines Vater Dr. Alfred Bauer sen. übernahm er das Bad Rothenfelder Heimatmuseum und setzte dessen Werk und Sammlung in verstärktem Maße fort. Trotz seines ausfüllenden Alltags als Mediziner war Alfred Bauer jun. auch als Heimatpfleger unterwegs und erforschte den Osnabrücker Raum auf seine geologischen und archäologischen Spuren. So war er als ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger im Landkreis Osnabrück tätig und schrieb u.a. das Buch „Vorgeschichtliche Grabungen im Landkreis Osnabrück“. Das von ihm geborgene Material gelangte zum großen Teil in das Museum der Stadt Osnabrück und zu einem kleinen Teil wurde es „seinem“ Museum, dem Bad Rothenfelder Heimatmuseum zugeordnet. Alfred Bauer wurde so zum Sachverständigen des hiesigen Gebietes; er berichtete 20 Jahre lang in der Zeitschrift des „Historischen Vereins in Osnabrück“ über seine Bodenfunde.

  • 1960 wurde Dr. Alfred Bauer jun. die Carl Betram Stüve – Medaille verliehen
  • Im Jahr 1969 wurde er mit dem Bundeverdienstkreuz ausgezeichnet
  • 1970 setzte er die sogenannte Stiftungsverfügung der Stifung des „Alfred Bauer Heimatmuseums“ auf, die besagte, dass „die Sammlung in den Besitz der Gemeinde übergehen solle, wenn kein Mitglied der Familie Bauer mehr in Bad Rothenfelde wohnt.“
  • Am 14.10.1974 verstarb er plötzlich in Bad Rothenfelde im Alter von fast 68 Jahren
  • 1986 übergab Dr. Bauers Witwe Els Bauer die Sammlung der Gemeinde

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