Villa Weber

Osnabrücker Straße 15

Errichtet 1898-1899

Ludwig und Lina Weber stammten aus Gelsenkirchen. Sie kauften sich einen großen Acker, bauten darauf 1891 eine Privatlogis für Kurgäste.
Nachdem Ludwig Weber 1893 plötzlich verstarb, musste seine Witwe das große Haus und den gerade angelegten Hausgarten allein bewirtschaften. Zeitweise brachte sie die Familienschule hier unter, entschloss sich aber 1898, ein neues Haus auf der benachbarten, noch freien Parzelle, zu errichten. Das erste Anwesen verkaufte sie an den Gemeindevorsteher Fritz Lahrmann, der zuvor das „Hotel Lindenhof“  an der Frankfurter Straße veräußert hatte.
 
Lina Weber errichtete 1898-1899 eine Villa – ganz im Stil der damals vorherrschenden Bäderarchitektur: mit Wintergärten, zahlreichen Stuckverzierungen und Giebelverzierungen.
Sie selbst konnte nur bis 1913 dort Kurgästen Zimmer und Ferienwohnungen der gehobeneren Preiskategorie anbieten. Nach einigen Besitzerwechseln erstand Conrad Koch aus Bielefeld-Bethel das Gebäude. Koch war in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen ein bekannter „Hausvater“, wie man damals Diakone nannte, die eine Einrichtung leiteten. Mit Kochs Schwiegertochter Ida und ihrer Schwester Minna Zapp, beide Töchter des damaligen Gradierwerksmeisters Fritz Hassheider, kam über mehrere Jahrzehnte eine gewisse Stabilität in die Reihe der Eigentümer. Beide führten hier ein Pensionshaus. Nach den Kurgästen wohnten hier später auch Schülerinnen der Gymnastik- und Physiotherapieschule „Hüser“, bevor das Gebäude durch die Fam. Dres. Rüter zum Wohnhaus umgebaut wurde. Die Optik des Hauses hat sich seit der Errichtung kaum verändert.
 

Chronologie

  • 1890    Bau des Hauses durch Familie Lyssmann
  • 1892    Verkauf an den Saarländer Lichthardt und geführt als Familienpension
  • 1930    Erwerb durch Heinrich Schulte – Ehemann der „Gräfin“ Maria de Schulte zu Horst
  • 1944    bestimmt zur Nutzung als Altersheim und Übernahme durch de Schulte zu Horst
  • bis heute in Familienbesitz

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