Volks- und Privatschule 1910-1934

Privatschule im heutigen Heimatmuseum

Privatschulen haftet etwas Elitäres an. Das ist ein treffendes Klischee. Es gab eine Volksschule für jedermanns Kind und die kleine private Lehranstalt für Kinder aus Rothenfelde, Aschendorf und Strang. Sie wurde Familienschule genannt und 1891 von Dr. Kanzler ins Leben gerufen. Es heißt: die Schul- und Bildungsfreudigkeit der Eltern und der Gemeinde (Bad) Rothenfelde sei immer schon stark und „zeitnah“ gewesen.

Statt Schulgeld zu zahlen, mussten die Eltern sich die Kosten für Lehrmittel sowie die einzige Lehrkraft teilen. Noch ein Klischee; Berufstätige Frauen hatten damals kein Ansehen. Zu den wenigen akzeptablen Berufen zählte die Lehrerin. Nun, dieses Fräulein hat Ihren Job sehr gut gemacht, denn die Schule genoss hohes Ansehen. Die (Binsen-)Weisheit „Nomen est Omen“ traf auf die 1. Schulleiterin Frl. Liebe wohl ausnahmslos zu, denn bis zu ihrer Pensionierung 1934, widmete sie sich ihren Zöglingen mit ganzer Hingabe. In den ersten Jahren hätte die Schule durchaus die Bezeichnung „Fliegendes Klassenzimmer“ verdient. Nach verschiedenen Umzügen wurde erst von 1910 bis 1940 im heutigen Heimatmuseum an der Ferdinandstraße das große und kleine 1x1 unterrichtet.

Dann kamen die Nationalsozialisten und beendeten die Ära „Privatschule“.

  • 1891 Gründung der Privaten Lehranstalt durch Dr. Kanzler
  • 1891 erste Klassenzimmer in der Villa Lahrmann
  • 1897 Lehrkonssession vergeben an die Lehrerin Martha Wahl → Galisch/Hortsmann
  • 1896 Unterrichtsträume im Haus Henselmeyer bis 1907
  • 1907 Gründung des Privatschulvereins durch Dr. Galisch
  • 1910 Einzug in das Gebäude an der Ferdinandstraße
  • 1940 Schließung der Privatschule durch die Nationalsozialisten
  • 1940 Nutzung als Museum, gegründet durch Dr. Alfred Bauer sen. Badearzt
  • 1945 Dr. Bauer sen. übernimmt den Ehrenvorsitz des Vereins
  • 1986 übergang in das Eigentum der Gemeinde

 

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