Westfälischer Hof

Am Kurpark / Ecke Münstersche Straße

Das Ursprungsbebäude des Westfälischen Hofes, ein Kotten, entstand Mitte des 17. Jahrhunderts. Besitzer war ein Edvin Grave, Hausvogt der Burg Palsterkamp. Auf Ortskarten von 1788 ist das Gebäude bereits verzeichnet.1852 wurde es durch einen Großbrand zerstört, ein Jahr später durch Heinrich Grave wieder errichtet. Grave war Briefzusteller und Hotelier und baute deshalb ein kleines Badehaus: es wurden sogar Soleleitungen von der Alten Quelle aus dem Konzertgarten dorthin gelegt.

Ein großer Festsaal, der älteren Bad Rothenfeldern noch bekannt ist, wurde 1856 errichtet; von 1867 bis 19894 war hier zusätzlich auch die Rothenfelder Poststelle untergebracht. 1893 übernahm Ferdinand Leonhardt das Gebäude und führte es als Hotel- und Saalbetrieb mit Gastronomie. Ferdinand Leonhardt, nach dem auch die Ferdinand-Straße benannt sein soll, war im Ort als „Der schöne Ferdinand“ bekannt und bei den Damen beliebt.

In einer Anzeige bewirbt er sein Hotel als „Erstes Haus am Platze“, das einen großen Konzert-Saal, Konzert-Garten sowie Veranden, Billard, eine Kegelbahn und eine reichhaltige Auswahl an Biersorten vorhält. Auch hatte das Hotel einen eigenen Autohof und Omnibus, mit dem die Gäste vom Bahnhof Dissen/Bad Rothenfelde in den Kurort chauffiert wurden.

Ein Großbrand vernichtete den Festsaal im Jahr 1945. 1957 wurde auf dem Areal ein Kino, die beliebten Kur-Lichtspiele, errichtet. Der Parkplatz des Kinos befindet sich in etwa dort, wo einst der große und beliebte Festsaal stand.

Das an den Westfälischen Hof angrenzende „Alte Rathaus“ war ursprünglich dessen Dependance und das Hauptgebäude der Familie Grave.Eine zeitlang war im Westfälischen Hof auch eine Filiale der Volksbank, die Bierstube „Westfalen-Klause“ und das griechische Restaurant und der Imbiss „Delphi-Grill“ untergebracht.

Seit einigen Jahren nun steht der denkmalsgeschützte Westfälische Hof leer.

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