Sole

Tinktur aus der Tiefe mit Tiefenwirkung

Quellsole war und ist zum Teil heute noch das Basisprodukt für die Salzproduktion. Die Bad Rothenfelder Salzvorkommen lagern seit Urzeiten in mehr als dreitausend Meter Tiefe. Dort löst Quellwasser die Kristalle auf und dringt durch mehrere Gesteinsschichten in höhere Regionen. Deshalb ist unsere Sole so reich an Mineralstoffen, Kohlensäure und Eisen. Soweit zum Ursprung. Die Natur hat aus diesen Elementen eine hervorragende Tinktur für die innerliche und äußerliche Anwendung gemischt. Die Sole ist ein Multipräparat für die Gesundheit. Ihre Darreichungsformen sind so vielfältig wie ihre Anwendungsgebiete. Kreislauf und Stoffwechsel bekommen neuen Schwung. Die oberen Atemwege werden befreit und der Bewegungsapparat wird wieder mobiler.

Salinen oder Gradierwerke?

Im Volksmund heißen sie Salinen, und jeder denkt dabei an prickelnd-frische Luft

und den leichten Salzgeschmack auf den Lippen. Dabei sind diese Bauwerke nur Bestandteil der Salinen oder Salzfabriken.Als Teil der Salzproduktionsstätten übernahmen sie die Aufgabe der Salzwiesen an den Küsten. Auf diesen Flächen verdunstet das Meerwasser, bis das Meersalz verkrustet oder die Salzkonzentration so hoch ist, dass die Zeit für die Salzsiedung auf ein Minimum reduziert wird. Dort sowie im Salzbergbau sind Gradierwerke überflüssig. Ganz anders, als in den Regionen, wo die Quellsole nicht stark genug war um eine effiziente Salzproduktion zu betreiben.
In vielen alten Salzstädten, wo es zwar Quellsole, aber nicht genügend natürliche Verdunstungsflächen gibt, wurden diese Bauwerke errichtet. Sie sind eine Erfindung aus der Lombardei. Bad Rothenfelde hat mit 10.000 qm Rieselfläche die größte Gradierwerksanlage Westeuropas, die ganzjährig in Betrieb ist.

Aus unserer Quelle kommt die Sole mit einem Salzgehalt von 5-6% und wird so oft an den Rieselflächen abgetröpfelt, bis dieser auf 25% oder Grad, wie es damals bezeichnet wurde, angestiegen ist. Daher stammt ebenfalls der Name Gradierwerk. Erreicht die Sole einen höheren %- Satz, beginnt das Salz an den Dornen zu kristallisieren. In den Zeiten der Saline durfte es dazu natürlich nicht kommen, sollte doch jedes Körnchen Salz verkauft werden.
Wir haben drei Quellen mit jeweils einer Bohrtiefe von bis zu 180 m.

  1. Die Alte Quelle ist im Konzertgarten und ein Museumsstück.
  2. Der Wittekindsprudel „speist“ die Gradierwerke und befindet sich Am Kurpark.
  3. Der Weidtman Sprudel ist auf dem Gelände zwischen dem Kurmittelhaus und der carpesol SpaTherme.


Als Pumpenanlagen dienten Anfangs die Windkünste. Drei dieser Anlagen standen auf dem Neuen und eine auf dem Alten Gradierwerk. Sie wurden deshalb „Künste“ und nicht Räder genannt, weil sie künstlich Energie erzeugen. Eine weitere Erklärung ist abgeleitet von der Zimmermannskunst. Mit der Dampfkraft und Elektrizität waren die Windräder überflüssig geworden. Die heutige Rekonstruktion der Windkunst wurde 2008 eingeweiht und ist nur noch eine touristische Attraktion. Ebenso wie unsere Gradierwerke. - Mit der Schließung des Salzwerkes 1969 als Industrieanlage, dienen die Gradierwerke allein als Freiluftinhalatorien.