Märckerstraße

Ix. Bad Rothenfelde. Die Märckerstraße in Bad Rothenfelde erinnert an den Mann, dem die Stadt ihren bis heute andauernden guten Ruf als Kurort zu verdanken hat: Baumeister Johann Christoph Märcker entdeckte die erste Solequelle in Bad Rothenfelde.

Dabei war der im Mansfeldischen geborene Märcker zunächst auf dem Holzweg, als er auf der Suche nach Salzquellen zum ersten Mal eine Erfolgsmeldung herausgab.

Salzquellen suchen

1722 hatte Märcker von Ernst August II.  von Hannover den Auftrag bekommen, Salzquellen zu suchen. Wie Dirk Lange-Mensing vom Rothenfelder Salinenarchiv  erzählt, hatte Märcker im Mai 1724 voreilig in Aschendorf sechs Gradierhäuser in Auftrag gegeben. Doch Märcker musste noch im selben Monat feststellen, dass der Gehalt des Salzwassers nicht optimal war. Nach der Errichtung von drei Häusern, ließ Märcker den Bau stoppen.

Nun war er unter Zugzwang, denn Ernst August II. wollte seine Salzquellen. Da kam Märcker der Zufall zu Hilfe: Durch einen Tipp stieß er am 22. September 1724 auf die heutige Quelle. In Druckschrift notierte er: „Eine viertel Stunde von Aschendorf, ostwärts auf palsterkampschen Grunde  erfundene Quelle.“

Bessere Quelle

Diese Quelle erschien im besser und näher als die in Aschendorf: „wegen der füerung des bren-Holtzes und Steinkolen“. Das sah auch Ernst August II. so und er beauftragte Märcker mit dem Bau von Gradierhäusern und von Siedehäusern. Märcker ließ die nun überflüssigen Gradierhäuser in Aschendorf abreißen.

Heute befinden sich in Bad Rothenfelde acht Kliniken mit unterschiedlichen Fachrichtungen. Ob das ohne Johann Christoph Märcker auch so wäre?

Baugebiet „Esch“

Die heutige Märckerstraße  liegt im Baugebiet „Esch“. Der „Esch“ ist das älteste Neubaugebiet Bad Rothenfeldes. Zur Bedeutung des Baugebietes Esch schreibt Dirk Lange-Mensing folgendes: „Der Helferner Esch war das erste größere neue Baugebiet des Kurortes Bad Rothenfelde. Durch staatliche Wohnbauförderung der 1950er Jahre wiesen die ersten Siedlungshäuser, die hier entstanden, eine Art ,Normcharakter‘ auf. Aufgrund eines nachdrängenden Bedarfes an Wohnraum wurde die bis dahin landwirtschaftlich genutzte Fläche des Allgemeinen Klosterfonds Hannover an Bauwillige als Erbpacht (jährliche Beiträge – 99 Jahre lang) abgegeben. Man entschloss sich dazu, dass die neue Siedlung eine Art Gartenstadtcharakter haben sollte: die Grundstücksflächen waren relativ groß zugeschnitten und es wurde Wert darauf gelegt, dass großzügige Vorgärten entstanden. Es sollte mit einer eigenen Anpflanzung eine Durchgrünung der Siedlung entstehen.

Im Laufe der Zeit wuchs der Bedarf an weiterem Wohnraum im Ort stetig, so dass der typische Baustil mit Normcharakter verschwand und einige Bauvorhaben zu einem Reihenhauscharakter zusammen wachsen ließ.

Hierzu muss man nochmals betonen, dass die Erschließung des Baugebietes Helferner Esch auch optisch ein städtebauliches Novum war, da das Ortsbild Bad Rothenfeldes vorrangig durch Bäderarchitektur geprägt war. Im Helferner Esch entstanden in der Anfangszeit zahlreiche Privatpensionshäuser für Kurgäste.“

Straßenname-Pate

Sie alle hätten keine Geschäftsgrundlage, hätte Straßennamen-Pate Johann Christoph Märcker nicht vor fast 300 Jahren die erste Solequelle entdeckt.

 

Text: Frau Ix