Niedersachsenring

Am 21.September 1974, einen Tag vor dem 250-jährigen Jubiläum zum Bestehen von Bad Rothenfelde, wurde der „Niedersachsenring“ vom damaligen niedersächsischen Verkehrsminister Küpker persönlich für den Verkehr freigegeben. Seit nunmehr 40 Jahren entlastet die Umgehungsstraße von Palsterkamp nach Aschendorf den Ortskern.

Bis zu diesem Zeitpunkt quälte sich der Durchgangsverkehr über Bahnhofsstraße und Münstersche Straße am Badehaus vorbei. Der Bad Rothenfelder Kurier schrieb 1989: “Der Straßenabschnitt durch die Kuranlagen wurde zwar erst am 2. Januar 1979 dichtgemacht, aber die Südumgehung brachte schon eine fühlbare Entlastung.“

Schon im Jahr 1934 war in der Gemeinde der Wunsch nach einer Umgehungsstraße laut geworden.“1951 wurde die Bauabsicht wieder aufgenommen.“(Bad Rothenfelder Kurier, 1989)

Elf Jahre später, am 30.Mai 1962 war in der Tagespresse zu lesen: “Seit gestern liegen im Schalterraum der Gemeindeverwaltung Bad Rothenfelde die Pläne und alle sonstigen Unterlagen über den Bau der südlichen Umgehungsstraße.(...) Erst 1964 kamen dementsprechende Planungen in Gang. Bad Rothenfelder Kurier: „Dann fehlte dem Land das Geld für den Straßenbau.(...)“

Der erste Spatenstich erfolgte im August 1973, symbolisch mit Minispaten, durch den damaligen Bürgermeister Schomborg und Gemeindedirektor Nickel, gebaut wurde die Umgehung von der Landesstraßenbauverwaltung. „Sozusagen aus Dankbarkeit wurde der Name „Niedersachsenring gewählt.“ (Bad Rothenfelder Kurier, 1989).

Doch neben der Freude über die Ortsentlastung gab es auch kritische Stimmen. Am 5. September 1974, zwei Wochen vor Verkehrsfreigabe, stellte beispielsweise unsere Zeitung in einem Artikel die Frage: „Wird der Niedersachsenring (...) für die künftigen Benutzer Unfallgefahren im besonderen Maße mit sich bringen? Denn dem Vernehmen nach soll diese großzügige Umgehung (…) für alle Vekehrsteilnehmer zugelassen werden. Das heißt: Auch Fußgänger und Radfahrer werden sie benutzen können.“ Kritikpunkte waren unter anderem, dass die Strecke von 4,3 km nur über 900 Meter mit einem Radweg ausgestattet wurde. Außerdem sollte der Niedersachsenring für Tempo 100 ausgelegt werden: „Sollte es bei Freigabe für alle Vekehrsteilnehmer bleiben, wird schon heute an die Autofahrer appeliert, Vorsicht walten zu lassen. Gleiches gilt auch für Fußgänger und Radfahrer, die ohnehin auf die neue Straße nicht angewiesen sind.“ (NOZ, 5.September 1974).

Traurige Wahrheit ist, dass es seit Eröffnung des Niedersachsenrings etliche Verkehrsunfälle gegeben hat. Um das Unfallrisiko zu vermindern, wurden in der Vergangenheit zahlreiche Nachbesserungen durchgeführt: wie zum Beispiel der Überführung der Frankfurter Straße, zusätzliche Ausleuchtung der Kreuzungen Palsterkamp, in Helfern und Aschendorf. Die Sperrung des Hehenbruchswegs für Kraftfahrzeuge im Jahre 2001 und die seit 2013 bestehende Geschwindigkeitsbegrenzung im Kreuzungsbereich Eichendorffstraße auf 50 km/h sollten ebenfalls der Verkehrssicherheit dienen.

 

Vierzig Jahre Niedersachsenring – des einen Freud, des anderen Leid
Ungestörtes Flanieren am Kurhaus Kuranlagen versus Verkehrsunfälle
Bildzeile: Niedersachsenring, Pagenkamp mit „Nana-Schmuck“.

Text: Nicole Degutsch